Nächster Halt: Hölle Hauptbahnhof! So titelt der hier versteckte Geocache [1]. Das trifft es schon ganz gut, wie drei Beispiele zeigen.
Der Bahnhof wurde 1917 in Betrieb genommen. Hier wurden nach 1919 die Reparationszahlungen die die Deutschen nach dem verlorenen zweiten Weltkrieg zu leisten hatten abgewickelt. Als Grenzbahnhof Belgien / Deutschland entwickelte er sich zu einem ausgesprochen großem Güterbahnhof, wurde dann bis in die 2000er Jahre hinein jedoch sukzessive zurückgebaut. Letztendlich wurden hier noch alte Loks gelagert [2]. Doch auch diese tollen Fotoobjekte sind mittlerweile Geschichte.
Der Geocache beschreibt die Ankunft im Bahnhof Montzen. Das muss vor 1957 gewesen sein, denn da wurde der Personenverkehr eingestellt. Verwaist – und zur beschriebenen Hölle geworden – ist er erst deutlich später.
Die echte Hölle brach‘ hier jedoch deutlich früher auf: In [3] erklärt ein Anwohner die Geschichte des Bahnhofs. Teil seines Artikels ist auch der frühe Morgen des 28. April 1944 – dem Tag, an dem laut SS-Berichten 315 Sprengbomben, 22 Blindgänger und 30 Brandbomben von den Alliierten über diesem Areal abgeworfen wurden.
Die dritte und letzte Hölle war für mich eine ganz persönliche, als ich den Bahnhof zum ersten Mal besuchte. Nachdem ich den Geocache gehoben und meine Kamera ausgepackt hatte, hörte ich Stimmen. Im Abendrot sah ich auch lange Schatten. Nur die dazugehörigen Personen blieben mir verborgen. Ich brach meine Aktion dann doch lieber ab ;-).
Einige Wochen später hatte ich dann eine zweite Chance: Um 6:30 Uhr morgens wollte ich die aufgehende Sonne fotografieren. Leider hatte sich der Wetterbericht vertan. Die Sonne ging an diesem Tag über den Wolken auf. Aber egal, die Bilder sind trotzdem sehenswert ;-).
[1] https://www.geocaching.com/geocache/GC44D64
[2] http://www.gessen.de/bahnhof/montzen.html
[3] http://www.bunkertours.be/montzen_gare.html