Burgruine Stuer

2016-01-13
Andreas

Ein Kurzurlaub führte uns im Oktober 2013 an die Mecklenburgische Seenplatte. Auf der Rückfahrt nach Hause hatte ich die Idee, die Kids mit einem Besuch bei Bruce dem Burgwächter (OC8BB8) zu erfreuen. Bruce blieb uns zwar verborgen, die von ihm bewachte Burg faszinierte mich jedoch so sehr, dass ich ihr unbedingt noch einmal einen Besuch abstatten musste.

Wie schon bei meinem ersten Besuch war es auch diesmal ein regnerischer, grauer Tag. Aber eben genau so ein Tag, an dem die überfluteten Wiesen, die kahlen Bäume und das trotz allem satte Grün des Grases im die Burg umgebenden Park genau die richtige Szenerie aufspannten. Von den wenigen frostigen Tagen, die das junge Jahr schon hatte, waren die Wege teilweise noch vereist.

Ich parkte mein Auto in einer kleinen Wendeschleife, am nördlichen Ende des Dorfes Stuer hinter einer Reihe karger, flacher Wohngebäude. Mit jedem Schritt, den ich an den großen, weit ausladenden und blattlosen Bäumen der Burg entgegentrat, fühlte ich mich etwas mehr in die Vergangenheit zurückversetzt. Die Häuser von Stuer verschwinden am Horizont. Aus einer Landschaft sumpfiger Wiesen und unbestellter Felder heraus ragt der langsam verfallende frühere Wohnturm der Burg auf einem kleinen Hügel mit uralten Bäumen. Das einzige, was hier an Tourismus erinnert, sind eine überdachte Sitzgelegenheit am Fuße des Hügels sowie eine Hinweistafel mit der kurzen Burggeschichte und dem eindringlichen Hinweis, den Weg nicht zu verlassen.

Im 13. Jahrhundert wurde die Burg durch die Familie von Flotow errichtet. Wikipedia meint, deren mecklenburgisches Geschlecht beginne mit einem Amtshauptmann in Plau. Auf burgenland-mv.de ist jedoch etwas von einem Raubritter Flotow zu lesen, der seinen Namen vom nahegelegenen See Flottholz her trägt, über den er zu seinen Raubzügen kam. Nach mehreren Bränden wurde die Burg im 16. Jahrhundert aufgegeben. Mitte des 20. Jahrhunderts war sie ein Museum. Die einst für den Tourismus erschlossenen Wege und Treppen verwahrlosen jedoch wieder. Und das finde ich auch gut so 😉 – ein gepflegter roter Schotterweg würde die hiesige Atmosphäre wohl komplett zerstören.

Quellen:
Wikipedia | Burgenarchiv.de | Burgenland-MV

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