„Oh! Bello, papaguena! Tu le bella comme le papaya.“ … Na gut: der Minion flirtet nicht, er freut sich. Bananaaaaaa! Ich habe mir meinen ersten Einplatinencomputer gegönnt und es ist ein Banana Pro geworden.
Ich möchte diverse Serverdienste wie ownCloud, FHEM oder ein Backupsystem zu Hause betreiben. Mein altes Synology konnte hier zwar viel, war mir dann aber doch nicht mehr flexibel genug. Also habe ich mich mal auf dem Einplatinencomputermarkt umgesehen. Der allseits bekannte Rasperry Pi war mein erster Anlaufpunkt. Doch schon während ich nach dessen Innenleben googelte, schob sich immer wieder der Banana Pi in mein Sichtfeld. Mit doppelt so viel RAM, einer größeren CPU und einem SATA-Anschluss sprach der mich sofort an. Letztlich kaufte ich die Pro-Variante, die zudem auch noch einen WLAN-Zugang mitbringt (Banana Pro Board, Gehäuse inkl. HD-Gehäuse).
Der Hersteller bietet eine Vielzahl von Images für das Grundsystem an. Nach einigen Recherchen erkannte ich, dass wohl das Bananian OS das Betriebssystem meiner Wahl sein wird. Dieses ist ein Debian Derivat, auf dem ich mich gleich zu Hause fühlte. Einen immer aktuellen Download findet man hier.
Das heruntergeladene Image wird entpackt. Die Installation findet auf eine microSD-Karte statt, deren Devicenamen man am Besten gleich nach dem Einwurf über den mount-Befehl in Erfahrung bringt. In meinem Fall listet dieser das Blockdevice „/dev/mmcblk0p2“ auf, welches es dann auch zu unmounten gilt. Wichtig: das „p2“ am Ende des Devices verweist auf dessen 2. Partition. alle weiteren Schritte sind mit dem reinen Device, also in meinem Fall „/dev/mmcblk0“ durchzuführen:
# eventuell austomatisch eingebundene microSD-Karte entfernen
umount /dev/mmcblk0p2# Image auf das reine Blockdevice kopieren
dd if=bananian-1501.img of=/dev/mmcblk0 bs=1M# Sicherstellen, dass alles auf die Karte geschrieben wurde
sync
Nun noch die Karte in den Banana Pro einlegen, Strom geben (Achtung! Es gibt einen DC-IN-Port und einen der OTG heißt. DC-In bekommt den Strom ;-)) und: Voilà! Das System zeigt uns durch penetrantes, in den Augen schmerzendes Blinken, dass es startet. WLAN funktioniert noch nicht, weswegen zunächst ein LAN-Kabel angeschlossen werden muss. Der DHCP-Server (in meinem Fall die unter „Heimnetz“ zu findende Liste in der Fritz!Box) verrät dann, welche Adresse vergeben wurde. Mittels ssh als Benutzer „root“ mit dem Passwort „pi“ verbindet man sich nun erstmalig mit dem neuen System.
Auf der Konsole angekommen, sollte zunächst etwas Fine-Tuning betrieben werden. Dabei hilft das Skript „bananian-config“. Es fragt nacheinander das neue Passwort, die Zeitzone (Europe/Berlin), den Zeichensatz (de_DE.UTF-8), den Hostname und die Hardware-Konfiguration (BananaPro-OTG) ab. Trotz Reboot-Empfehlung sollte im Anschluss noch ein allgemeines Update durchgeführt werden. Danach wird noch flux der schlimmste Teil des Blinkens entfernt (bitte danach die rc.local nochmal prüfen ;-)) und neu gestartet:
# Updates holen und installieren
apt-get update
apt-get upgrade# Nach dem Start damit aufhören, grün zu blinken
cp /etc/rc.local /etc/rc.local.backup
sed ‚/^exit 0$/i echo none > /sys/class/leds/green\\:ph24\\:led1/trigger\n‘ /etc/rc.local > /etc/rc.local# Neustart
reboot
Das was nun noch fehlt ist das WLAN. Um dieses zu aktivieren ist mit dem Editor der freien Wahl die Datei /etc/network/interfaces anzupassen. Damit WLAN auch geht, wenn kein LAN-Kabel angeschlossen ist, musste ich auch die Zeile „auto eth0“ deaktivieren. Die Datei sieht letztendlich wie folgt aus:
# interfaces(5) file used by ifup(8) and ifdown(8)
# Include files from /etc/network/interfaces.d:
source-directory /etc/network/interfaces.dauto lo
iface lo inet loopback# auto eth0
# static ip configuration
iface eth0 inet static
address <IP>
netmask <NETMASK>
gateway <GATEWAY>auto wlan0
allow-hotplug wlan0
# static ip configuration for wifi
iface wlan0 inet static
address <IP>
netmask <NETMASK>
gateway <GATEWAY>
wpa-ap-scan 1
wpa-scan-ssid 1
wpa-ssid „<SSID des WLANs>“
wpa-psk „<Passwort des WLANs>“